Oft frage ich mich, seit wann mich das Hobby Fußball und die Begeisterung für selbst gestaltete Leiberl begleitet. Die Fußballbegeisterung kann ich ziemlich genau datieren: Als völlig unmusikalisch mußte oder in meinen Augen durfte ich die Schulstunden, in denen gesungen wurde, in der 4. Volksschule in der 3. Klasse verbringen, die zu dieser Zeit Fußball spielten. Die Fußball-WM 1966, die ich auf dem ersten Fernseher meiner Eltern mitverfolgen durfte, gab mir den Rest.
Die Begeisterung war da und fortan kickte ich so oft ich in der Schule die Möglichkeit hatte. Natürlich erwachte der Wunsch nach einem Fußballleiberl. Ich weiß noch heute, dass es mich viel Beharrlichkeit kostete, um meine Mutter zu überzeugen. Sie war zwar 10 Tage vor meiner Geburt auf einem Spiel Rapid gegen Austria, kannte viele Fußballer der Austria persönlich, mein Vater ließ kein Rapid Spiel aus, aber der eigene Sohn sollte musizieren, Bücher auswendig lernen, aber um Gottes Willen nicht Fußball spielen.
Nach bestandener Aufnahmsprüfung in die Mittelschule war es dann doch so weit: Ich bekam ES! Fußballtrikots wurden 1967 noch in einer Schneiderei zusammengenäht. Der Besitzer dieser Firma (wiw) war aktiver Fußballer bei der Austria, also konnte das Leiberl nur violett sein. Gemäß der Ansicht meines Vaters war, ist und bleibt der Rasen grün, sodass ich als angehender Diplomat meine Großmutter überzeugte, die grüne Nummer 14 (nach Johan Cruyff) aufzunähen. Das wichtigste war aber: Mein Name Rudi wurde von ihr auf der Brust eingestickt. Das Bayernwappen kam dann später. So war es also- mein erstes Rudileiberl und es war sicher- so wie viele der rudileiberln heute- ein absolutes Einzelstück. Darauf war ich stolz. Und ja, dieses Leiberl gibt es immer noch! Passt halt nicht mehr.